Die ignatianische Spiritualität
Die ignatianische Spiritualität hat ihren Namen von ihrem Gründer, dem heiligen Ignatius von Loyola (1491-1556). Ignatius war ein Adliger aus dem Baskenland in Nordspanien. Als Soldat wurde er verwundet und durchlief einen langen und schmerzhaften Genesungsprozess, in der er eine tiefe Bekehrung erfuhr. Auf diese Zeit folgte eine „spirituelle Pilgerreise“, die viele Jahre später zur Gründung der Gesellschaft Jesu – der Jesuiten – führte.
Ignatius entwickelte einen Ansatz für persönliches spirituelles Wachstum, der auf seiner eigenen Intuition und Erfahrung beruht, dass Gott mit jedem Menschen individuell und direkt in Beziehung steht. Ignatius schrieb seine spirituellen Praktiken auf, die schließlich als Exerzitien bekannt wurden.
Die Exerzitien werden auch heute noch von denjenigen verwendet, die die ignatianische Spiritualität leben. In erster Linie trägt die ignatianische Spiritualität dazu bei, eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus aufzubauen. Gleichzeitig hilft sie den Menschen zu entdecken, wie sie innerlich freier sein können, und bietet Hilfsmittel, um, Entscheidungen zu treffen.
Gebet des hl. Ignatius
(Exerzitien n° 234)
Nimm Dir, Herr, und übernimm
meine ganze Freiheit,
mein Gedächtnis, meinen Verstand
und meinen ganzen Willen,
mein ganzes Haben und Besitzen.
Du hast es mir gegeben,
zu Dir, Herr, wende ich es zurück;
das Gesamte ist Dein;
verfüge nach Deinem ganzen Willen,
gib mir Deine Liebe und Gnade,
das ist mir genug.